Wasserbrunnen in Tansania

Thursday, December 9, 2021

Gerhard Tometschek

In Nduruma im Norden Tansanias haben sich einige Massai-Frauen von ihrem Nomadenleben verabschiedet und angesiedelt, um ihren Kindern eine Schulbildung zu ermöglichen - der einzige Weg, um aus der Armut zu entkommen. In dieser Massai-Frauengruppe wird den Frauen das notwendige Know-How für die Selbständigkeit vermittelt (welche Pflanzen können in der trockenen Gegend organisch ohne Pestizide angebaut werden und dann gewinnbringend am Markt verkauft werden) und auch der Grundstock für die Selbständigkeit zur Verfügung gestellt. Mit Hilfe von Baumpatenschaften konnten bereits viele Bäume angebaut werden (Orangen, Zitronen, Avocado, Banane und Moringa), und mit dem zur Verfügung gestellten Saatgut auch verschiedene Gemüsebeete angelegt werden. Somit konnten die Frauen und Kinder ernährt werden und der Rest der Ernte wurde am Markt verkauft. 

Die Felder und Beete werden händisch bearbeitet und bewässert. Dafür muss das Wasser täglich mehrere Kilometer auf dem Kopf der Frauen getragen werden. Daher ist jetzt die Errichtung eines eigenen Wasserbrunnens zur Bewässerung der Felder und Beete, aber natürlich auch zur Trinkwasserversorgung geplant. Eine mögliche Bohrstelle wurde bereits gefunden, die bei einer Bohrung von weniger als hundert Metern zumindest eine Fördermenge von 2000 Liter pro Stunde ermöglichen sollte.

Der Bau des Wasserbrunnens soll den Weg der Massai-Frauen und deren Kinder aus der Armut in die Selbständig- u. Unabhängigkeit unterstützen. Mit dem Wasser aus dem Brunnen können die bestehenden Felder effizient bewässert werden und weiteres Brachland nutzbar gemacht werden. Durch den bewussten Verzicht auf Pestizide und einer strikten Auswahl von geeigneten Pflanzen, die auch wenig Wasser brauchen, erfolgt der Anbau auch nachhaltig und fördert die Artenvielfalt. Durch den rein biologischen Anbau kann die Ernte auch höherpreisig an Hotels und Restaurants verkauft werden. Mit dieser Hilfe zur Selbsthilfe soll es den Massai-Frauen gelingen, ein Vorzeigeprojekt für viele andere arme Gemeinden zu werden und auch viele Nachahmer zu finden. Durch die Reinvestition der Gewinne und die Ausbildung der Kinder in den Schulen wird die Unabhängigkeit dauerhaft abgesichert.